Neuer Rekord bei internationalen Studierenden - Deutschland weltweit auf Rang drei
„Deutschland ist weiterhin höchst attraktiv für internationale Studierende und Forschende. Das ist eine sehr gute Nachricht für den Wissenschaftsstandort Deutschland und angesichts des Fachkräftemangels. Als Bundesbildungsministerium unterstützen wir diesen Trend seit Langem. So bringen wir beispielsweise mit Formaten des Studierendenmarketings wie My GUIDE internationale Studierende passgenau an deutsche Hochschulen. Dort stärken wir gemeinsam mit dem DAAD die Internationalisierung. Ein weiteres gutes Beispiel ist das Programm HAW.International, das dazu beiträgt, dass die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften die Zahl internationaler Studierender deutlich steigern konnten“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
„Die deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen erfreuen sich weiter international großer Beliebtheit. Dabei haben insbesondere die hohe Qualität der akademischen Ausbildung, die Gebührenfreiheit und die guten Karrieremöglichkeiten für Hochschulabsolventinnen und -absolventen auf dem deutschen Arbeitsmarkt den Aufstieg der Bundesrepublik unter die Top drei der beliebtesten Studienländer unterstützt. Die deutschen Hochschulen sind also nachweislich äußerst attraktiv für internationale Studierende und Promovierende, und dies ist ein enormer Hebel, um dem dramatischen Fachkräftemangel bei Akademikerinnen und Akademikern zu begegnen“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
„Gerade für erfolgreiche Forschungsaktivitäten ist die internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von höchster Bedeutung. Nicht zufällig kommt inzwischen an den Instituten der großen Forschungsgesellschaften, wie der Max-Planck-Gesellschaft oder der Leibniz-Gemeinschaft, mit 29 Prozent fast ein Drittel des Wissenschaftspersonals aus dem Ausland. An den Hochschulen beträgt dieser Anteil 14 Prozent, dabei gibt es aber zwischen den Fachdisziplinen große Unterschiede, so fällt der Anteil der internationaler Lehrenden und Forschenden in mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern mit über einem Fünftel ebenfalls sehr hoch aus“, sagte Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW.
Hintergrund
Im Wintersemester 2022/23 studierten 367.578 internationale Studierende an einer deutschen Hochschule. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl damit deutlich um fünf Prozent, wie aus der vom DAAD und dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) am heutigen Donnerstag veröffentlichten Publikation „Wissenschaft weltoffen 2023“ hervorgeht. Die jährliche Publikation wird vom BMBF gefördert.
Bei den internationalen Erstsemestern lag Deutschland im vergangenen Wintersemester mit rund 80.000 erstmals wieder über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Bei den wichtigsten Herkunftsländern internationaler Studierender steht zum ersten Mal Indien mit rund 42.600 Studierenden auf Platz eins vor China. Deutlich gestiegen ist die Zahl der ukrainischen Studierenden an deutschen Hochschulen: Sie sprang um 43 Prozent binnen Jahresfrist in die Höhe und liegt nun bei 9.100.
An den HAW hat sich die Zahl internationaler Studierender in den vergangenen zehn Jahren auf knapp 107.000 mehr als verdoppelt (+140 Prozent), an den Universitäten lag der Zuwachs im selben Zeitraum bei 64 Prozent.
Auch bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird Deutschland immer beliebter: 70.000 internationale wissenschaftliche Beschäftigte arbeiten und forschen an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land. Die Bundesrepublik ist damit gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich nach den USA der wichtigste Wissenschaftsstandort für internationale Forschende.
Auch nach dem Studium ist Deutschland für internationale Studierende attraktiv: So zeigen aktuelle OECD-Analysen, die für „Wissenschaft weltoffen“ aufbereitet wurden, dass bei den 16 analysierten OECD-Ländern nur in Kanada (44 Prozent) ein ähnlich hoher Anteil der internationalen Studierenden zehn Jahre nach dem Studienbeginn noch im Land lebt und arbeitet wie in Deutschland (45 Prozent).
Gemeinsame Pressemeldung von BMBF und DAAD
Bonn/Berlin, 28. September 2023