Kunst, Kultur und Kulinarik an der GDUFS
„Ich brauch´ Tapetenwechsel“, leitete das Lied von Hildegard Knef die Eröffnungsfeier der Deutschen Kulturwoche am 29. Mai ein und verdeutlichte damit die Zielsetzung dieser: Die Kulturwoche sollte den Studierenden eine Abwechslung zum vollen Studienalltag bieten, die Möglichkeit Kunst und Kultur deutschsprachiger Länder produktiv und außerhalb der Klassenzimmer zu erleben und nicht zuletzt die Gelegenheit, Deutsch aktiv und in natürlichen Sprachkontexten anzuwenden. Die Kulturwoche wurde von Prof. Jiao Fangtai, Vizepräsident der GDUFS, eröffnet. Ihm folgte die feierliche Ansprache des Konsuls der Bundesrepublik Deutschland in Guangzhou, Jan Rudolph. Diesem schloss sich die Grußbotschaft von Ruth Schimanowski, Leiterin der DAAD-Außenstelle Peking, an, bevor Prof. Lu Mingjun, Vizedekanin der Fakultät für Europäische Sprachen und Kulturen, das Publikum begrüßte. Der zweite Teil der Eröffnungsfeier wurde von den Studierenden getragen, welche die Gäste mit einer abwechslungsreichen Show aus Chor- und Livesynchronisationsauftritten begeisterten.
Das Programm wurde am Mittwochabend fortgesetzte. Katharina Eberle, DAAD-Lektorin an der GDUFS, hielt den Vortrag „Ihr Weg nach Deutschland“, um die Studierenden über Stipendienmöglichkeiten des DAAD und das deutsche Hochschulsystem zu informieren. Zhou Jiying, Absolventin der Sun-Yatsen Universität, stellte anschließend das APS-Verfahren vor und teilte wertvolle Tipps zum Prüfungsverfahren, dessen erfolgreiches Bestehen eine Grundvoraussetzung für ein Studium in Deutschland darstellt. Bei einem abschließenden Quiz konnten die Germanistikstudierenden ihr vorhandenes Wissen über ihr Zielland testen.
Der Donnerstagnachmittag war ganz der Kunst gewidmet: Wilmer Flórez, freischaffender Künstler, führte in einem bildreichen Vortrag durch die deutsche Kunstgeschichte, bevor die Teilnehmenden im anschließenden Kunstworkshop selbst produktiv wurden. Dabei erlernten sie die Cyanotypie- Technik, welche Fotos über Sonnenlicht entwickelt. Die Teilnehmenden druckten dabei Fotos deutscher Kunstwerke, welche sie zuvor im Vortrag kennengelernt hatten. Über die produktive Auseinandersetzung mit den einzelnen Werken, vertieften sie ihr Wissen, recherchierten Informationen zu ihren Kunstwerken und kamen mit dem Kursleiter darüber ins Gespräch.
Am Donnerstagabend fand der Workshop „Einführung in die Filminterpretation“ statt, bei welchem Katharina Eberle, studierte Kulturwissenschaftlerin, die Studierenden am Beispiel von „Good bye, Lenin“ in die Bedeutung und ins Lesen filmischer Mittel einführte.
Ein tieferes Eintauchen in den deutschen Film ermöglichte der nächste Tag: Der promovierte Medienwissenschaftler Dr. Ingo Köster skizzierte in seiner Vorlesung die historische Entwicklung des deutschen Films und zeigte im anschließenden Filmscreening Wim Wenders´ „Der Himmel über Berlin“.
Am Samstagvormittag lud Prof. Feng Yalin, der Sichuan International Studies University, die Studierenden zu einem digitalen Vortrag ein, welcher vom kulturellen und literarischen Gedächtnis sowie den Grenzen des Erinnerns handelte.
Am letzten Tag der Kulturwoche hatten die Studierenden beim Besuch der „Deutschen Ecke Guangzhou“ im Restaurant Brez´n, nicht nur die Gelegenheit in moderierten Gesprächen mit anderen Deutschsprechenden und Deutschlandalumni in Austausch zu kommen, sondern auch typisch deutsches Essen zu probieren – und dieses beim Klischeecheck in Form eines Kartenspiels auch direkt wieder als solches zu hinterfragen.
Die Deutsche Kulturwoche erreichte mit ihrem Programm insgesamt ca. 300 Germanistikstudierende, welche hauptsächlich von der GDUFS, vereinzelt aber auch von Deutschabteilungen umliegender Universitäten zu Besuch kamen.
Katharina Eberle (DAAD-Lektorin der Guangdong University of Foreign Studies)