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Einblicke in das laufende Wintersemester

© DAAD

Lokale Lockdowns, Massentests und strenge Reiserestriktionen kennzeichnen den Lebensalltag in China. Trotzdem haben die DAAD-Lektorinnen und Lektoren in den vergangenen zwei Monaten neben der obligatorischen Lehre zusätzliche Veranstaltungen für ihre Studierenden oder Kolleginnen und Kollegen organisiert. Entweder vor Ort an ihren jeweiligen Gastuniversitäten in China oder online von Deutschland aus.

Das Spektrum reichte dabei von interaktiven Mitmachveranstaltungen wie “Deutsche Urlaubstradition: Postkarten versenden” oder “Deutsche Küche: Gemeinsames Kochen von Kürbissuppe” pünktlich zu Halloween an der Zhejiang University, organisiert von Valentina Ly, bis hin zur Vorbereitung und Teilnahme seiner Studierenden am 13. landesweiten Deutsch-Debattierwettbewerbs an der Beijing Foreign Studies University (BFSU) von Tim Hirschberg. Nach einem spannenden Finale gewannen Cao Han und Nie Haoxuan den ersten Platz. Das Goethe Institut zieht als Organisator eine positive Bilanz und freut sich über das große Interesse der chinesischen Studierenden  an dem traditionsreichen Wettbewerb – auch online.

Wer die vergangenen Monate in China gelehrt hat weiß, wie kurzfristig das Universitätsleben durch die Kontrollmaßnahmen eingeschränkt werden kann. Und so wundert es sich nicht, dass in diesem Jahr auch das physische Lektorentreffen aller DAAD-Lektorinnen und Lektoren in China der Null-Covid-Strategie zum Opfer fällt. Selbst innerchinesisches Reisen ist über die Stadtgrenzen hinweg zu schwierig geworden. Um den Austausch zwischen den Lektoraten und den DAAD Kolleginnen und Kollegen und anderen Mittlerorganisationen aufrecht zu erhalten, wurden stattdessen online Meetings und Konferenzen abgehalten und Hinweise und Ankündigungen in den Chatgruppen geteilt.

Germanistik in China

Auf unserer Webseite finden Sie umfangreiche Informationen zu allen germanistischen Themenbereichen des DAAD in China.

Derzeit sind weltweit die folgenden Lektorate für das WS 2023/24 ausgeschrieben. Darunter das Lektorat an der Zhejiang Universität in Hangzhou und das Lektorat an dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) an der Tongji Universität in Shanghai.

Auszüge aus den einzelnen Veranstaltungen:

Oktober 2022 / Chengdu

Ein Blick zurück nach vorn

Dr. Daniel Jach, Southwest Jiaotong University

„Ein Blick zurück nach vorn“ ist als Onlinereihe für Germanistikstudierende in China angelegt. Die Vortragenden sind chinesische Absolventen der Germanistik und nun in Wissenschaft, Wirtschaft oder Staatsdienst erfolgreich. Sie werfen Blicke zurück auf ihr Studium in China, die Zeit danach und ihre Wege von China in die Welt und erzählen von Leben und Arbeit in Deutschland und anderswo.

Bei dem Treffen hat Fu Zhixuan, eine Eventmanagerin von SinaLingua in Shanghai, ihre diesbezüglichen Erfahrungen mit den Studierenden geteilt.

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Dreharbeiten für dokumentarischen Image-Film beendet

Nach monatelanger Planung und immer wieder unterbrochen von „stiller Zeit“ sind Ende Oktober  die Dreharbeiten für einen dokumentarischen Image-Film für das DAAD-Lektorenprogramm abgeschlossen. Mit atmosphärischen Bildern aus der Stadt und vom Campus der Südwest Jiaotong Universität, lebhaften Unterrichtsszenen und Interviews mit Studierenden, dem Dekan der Deutschfakultät und dem DAAD-Lektor vor Ort soll der Lektoratsstandort Chengdu einem interessierten Breitenpublikum nähergebracht werden.

 

Oktober 2022 / Chengdu und Dalian

DaF-Sofa fortgesetzt

Dr. Daniel Jach, Southwest Jiaotong University

Anna-Maria Linhard, Dalian University of Foreign Languages

Auf dem DaF-Sofa diskutieren deutsche und chinesische ExpertInnen vor Publikum online ihre Thesen zu heißen Themen. Außerdem bewerben die GastgeberInnen die DAAD-Plattform Dhoch3 mit Materialien und Unterrichtskonzepten für die universitäre DaF-Lehrkraftausbildung. Beim ersten Treffen in diesem Semester Ende Oktober debattierten Dr. Almuth Ketzer-Nöltge von der Universität Leipzig und Dr. Zhang Shenwei von der Universität Wuhan vor etwa 20 Interessierten zum Thema „Deutsch lernen und lehren in virtuellen Welten“.

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Oktober 2022 / Chongqing und Chengdu

DaF-Fortbildung Germanistik Südwest 2022 endet mit gemischten Gefühlen

Dr. Daniel Jach, Southwest Jiaotong University

Sabrina Stock, Sichuan International Studies University

Christoph Gube, Tianjin Foreign Studies University

An dem verlängerten Wochenende vom 28. bis 30. Oktober 2022 hatten die Lektoratsstandorte Chongqing und Chengdu zu einem umfangreichen Programm aus Vorträgen und Workshops zum Thema „big linguistic data im Klassenzimmer“ eingeladen. „Alles, was man wissen muss“ war der provokativ gewählte Titel der ambitionierten letzten Online-Fortbildung für DaF-Lehrkräfte in diesem Jahr in Südwestchina, zu der sich schließlich nur eine kleine Schar einiger Fachkundiger und wenige Neugierige zugeschaltet hatten.

 

November 2022 / Peking

Konzepte der Grammatikvermittlung – auch im Kontext mündlicher und digitaler Kommunikation

Dr. Benjamin van Well, Capital Normal University

Die Veranstaltungsreihen des DAAD-Lektorats an der Capital Normal University setzten sich am 11. November mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christian Fandrych fort, dem Chefredakteur der Zeitschrift Deutsch als Fremdsprache. Die sprachliche Vielfalt des Deutschen ist in den letzten Jahren sichtbarer geworden. Hierfür ist sicher zum einen der mediale Wandel verantwortlich, zum anderen verfügen wir aber auch über große Korpora z.B. zur gesprochenen Sprache. Prof. Dr. Christian Fandrych plädierte in seinem Vortrag dafür, wichtige grammatische Formen von medialer und mündlicher Sprachverwendung auch im Unterricht zu vermitteln und zeigte exemplarisch Wege auf, wie dies geschehen könnte.

DAAD

Die Drei Reiche von Luo Guanzhong

Die Geschichte des Romans Die Drei Reiche ist aktueller denn je. Doch wie verhält es sich mit seiner Sprache, seiner Form? Wie und warum überhaupt überträgt man ein klassisches Werk in eine andere Sprache und eine andere Zeit? Diesen Fragen ging Eva Schestag, die dieses Buch in langjähriger Arbeit ins Deutsche übersetzt hat, in ihrem Vortrag am 17. November nach.

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November 2022 / Peking

Darf der das? Warum denn nicht! Der bekannte Übersetzer Marc Hermann virtuell zu Gast bei der Peking-Universität

Prof. Dr. Patrick Kühnel, Peking University

Am 16. November konnte das Zentrum für Deutschlandstudien an der Peking Universität den literarischen Übersetzer Marc Hermann zu einem Online-Vortrag begrüßen. Dr. Hermann war einer gemeinsamen Einladung des Vizedekans der Deutschabteilung Dr. Mao Mingchao und des DAAD – vertreten durch Dr. Liu Xiaoxiao (Grußwort) und dem DAAD-Lektor Dr. Patrick Kühnel (Moderation) – gefolgt, um den über 100 aus Deutschland und China zugeschalteten Zuhörern einen Einblick in die Denk- und Arbeitsprozesse bei der chinesisch-deutschen Literaturübersetzung zu geben.

Dr. Hermann gehört aktuell zu den erfolgreichsten und vielseitigsten Übersetzern für chinesische Literatur in Deutschland. Sein mittlerweile 40 Bücher und über 100 Theaterstücke, Gedichte, Aufsätze etc. umfassendes übersetzerisches Werk reicht von den Klassikern der Moderne wie Bing Xin und Zhang Ailing über Unterhaltungsschriftsteller wie Guo Jingming hin zu den bekannten zeitgenössischen Romanciers Yu Hua und Yan Lianke und bezieht sogar Sciencefiction- und Comicautoren wie Liu Cixin bzw. Chen Üen mit ein.

In seinem Vortrag mit dem Titel Darf der das? –  Über „Treue“, „Freiheit“ und Stil in der literarischen Übersetzungspraxis widmete sich der Bonner Germanist und Sinologe dem ewig jungen Disput zwischen philologischer Treue zum Ausgangstext und übersetzerischer Freiheit im Dienste des Lesers. Anhand zahlreicher praxisnaher Beispiele illustrierte Dr. Hermann den inneren Kampf des Übersetzers zwischen seiner Verpflichtung gegenüber dem Original auf der einen und dem Wunsch, eine große Leserschaft für Werk und Autor zu gewinnen, auf der anderen Seite. Vom Übersetzer sei hierbei nicht nur eine vielfältige Stilkompetenz in der Zielsprache gefordert, sondern auch ein Gespür für die Möglichkeiten und Grenzen beider Sprach- und Kultursysteme sowie für die Erwartungen der jeweils anvisierten Leserschaft.

Sein klares Plädoyer für die individuelle schöpferische Verantwortung des Übersetzers traf offenbar einen Nerv bei den Zuhörern, unter denen sich auch zahlreiche renommierte Übersetzer befanden. Denn in der anschließenden lebhaften Diskussion durfte sich Dr. Hermann zwar über großen Zuspruch freuen, musste sich aber auch mit kritischen Einwänden auseinandersetzen, sodass bereits gewonnene Erkenntnisse vertieft und bestehende Missverständnisse geklärt werden konnten.

Am Ende der über zweistündigen Veranstaltung durften sich nicht nur Profis, sondern auch Studenten und übersetzerische Amateure über Anregungen und neue Anstöße für die eigene Übersetzungspraxis freuen.

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Infoseminar für DAAD-Lektorinnen und Lektoren zu Studienberatung

Am 21. November veranstaltete die DAAD-Außenstelle Peking ein Onlineseminar für ihre Lektorinnen und Lektoren in ganz China, auf das Ruth Schimanowski als Außenstellenleiterin die Teilnehmenden mit einem kurzen Briefing zu den aktuellen Entwicklungen einstimmte. Dr. Liu Xiaoxiao, stellvertretende Leiterin der DAAD-Außenstelle Peking, moderierte das zweigeteilte Webinar in ihrer Funktion als Zuständige für Germanistik, deutsche Sprache und das Lektorenprogramm.

Im Schulungsschwerpunkt der ersten Stunde referierten Shi Jia als Marketingbeauftragte der DAAD-Außenstelle Peking, Frank Andress als Leiter der Akademischen Prüfstelle sowie Dr. Beate Geist als Vertreterin vom TestDaF Institut in China zu Methoden und Tools bei der Studienberatung, zum akademischen Prüfungsverfahren sowie zum Stand und Ausblick beim TestDaF in China.

Die zweite Seminarhälfte eröffnete Dr. Liu Xiaoxiao mit einem Kurzbericht zu den Kernpunkten der Ende Oktober stattgefundenen Jahrestagung des Anleitungskomitees für Germanistik des chinesischen Bildungsministeriums, bevor die DAAD-Lektorinnen und Lektoren ihre Arbeit im zu Ende gehenden Jahr rekapitulierten und ihre Planungen für das kommende Jahr skizzierten.

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