Musikempfang anlässlich eines besonderen Jubiläums
Seit 1972 haben sich die deutsch-chinesischen Beziehungen zu großer Vielfalt und Dichte entwickelt. Einen wesentlichen Anteil daran haben die vielen chinesisch-deutschen DAAD-Alumni, Deutschlandalumni sowie China-Alumni. Durch den Aufenthalt im jeweils anderen Land, durch die Begegnung mit den Menschen, ihrer Sprache und Kultur entwickeln chinesische wie auch deutsche Alumni ein besseres Verständnis für ihr Gastland.
Anlässlich dieses besonderen Jubiläums lud das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Guangzhou zusammen mit dem DAAD zur Alumni-Auftaktveranstaltung im Jahr 2022 in Südchina ein.
Von den über 400.000 ausländischen Studierenden, die jedes Jahr in Deutschland ihr Studium beginnen, kommen 12.9 % aus China. Heute zählt der DAAD über 400.000 Alumni – und noch mehr Deutschland-Alumni. Dieses umfassende Netzwerk von Menschen ermöglicht, an gemeinsamen Verbindungen anzuknüpfen und nachhaltig Partnerschaften aufbauen.
Deutschland ist ebenfalls bekannt für seine Musik, seine Komponisten und seine Instrumentenbaukunst, wie die deutsche Klaviermanufaktur aus Leipzig namens Blüthner, in deren Saal die Veranstaltung stattfand. So kommen auch viele junge Menschen aus China, um in Deutschland Musik zu studieren.
Die Veranstaltungsorganisatoren knüpften an das umfassende Alumni-Netzwerk an und stellten ein umfassendes Programm rund um das Thema Musik zusammen: 17 Interpretinnen und – Interpreten boten ihr Talent und künstlerisches Geschick dar.
Neben zehn verschiedenen musikalischen Darbietungen, die von Gesang, einem Trompetentrio, einem vierhändigen Klavierstück bis hin zu einem Akkordeonduett reichten, beschäftigte man sich auch mit anderen Aspekten von Musik: Prof. Dr. LI Zhou, Chefarzt der Allgemeinchirurgie im Zhu Jiang Hospital of Southern Medical University, hielt einen Vortrag zum Thema „Music heart and soul“, zur heilenden Kraft und den Einsatzmöglichkeiten der Musiktherapie. Obwohl die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt – so ist sind sich die Forschenden einig: Musik wirkt. Die Gehirne von Amateurmusikern im Vergleich zu denen von Nichtmusikern waren um vier bis fünf Jahre jünger und entwickelten seltener oder später Alzheimer. Das Hören und vor allem aber das Machen von Musik haben direkten Einfluss auf das Gehirn. „Musik hilft unserem Körper vielleicht besser als viele Medikamente, schon vorhandene Heilkräfte zu aktivieren“, meint Prof. LI. So weiß man, dass Hormone wie Dopamin und Endorphin dabei ausgeschüttet werden; Es entsteht demnach ein Gefühl des Glücks und der Verbundenheit. Allerdings ist noch unklar, welche Wirkmechanismen dahinterstehen.
Im Anschluss diskutierten Prof. Dr. LI Zhou gemeinsam mit Prof. Dr. FANG Suzhen und Vincent Huang über Musikerziehung und Musiktherapie in der Praxis. Prof. Dr. FANG Suzhen ist Expertin für Kinder- und Jugendrehabilitation und Assistenzprofessorin am Zhu Jiang Hospital of Southern Medical University sowie Gründerin und Chefärztin des Rehabilitationszentrums „Enlighting Child Psychology“. Herr Vincent HUANG ist Pianist sowie Pädagoge für Musik und ästhetische Bildung und verfügt ebenfalls über viele praktische Erfahrungen in Musikerziehungen. Anhand ihrer gemeinsamen Therapien mit Kindern mit körperlichen und psychischen Problemen diskutierten sie über den Sinn und Wirksamkeit der Musik als das Tool zur Verbessrung und Heilung. Sie kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass die Empfänglichkeit für Musik ganz tief in uns als Menschen verwurzelt sei, denn gemeinsam erzeugte Klänge wären schon seit jeher ein Mittel der Kommunikation, des Ausdrucks und Synchronisation.
LI Wenai, Mitarbeiterin des DAAD Büro Guangzhou beendete den Alumniempfang mit folgenden Worten: „Ich persönlich bin der Überzeugung das der internationale Austausch einen der wichtigsten Beiträge für die Völkerverständigung und damit für ein friedliches Miteinander leistet – umso mehr die Musik, die keine nationalen Grenzen kennt, die Kraft hat Menschen zusammenzubringen.“
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Beteiligten für Ihr Engagement und ihre künstlerischen Darbietungen, Einblicke und Beitrag zum internationalen Austausch. Der DAAD und das Generalkonsulat bedanken sich ebenfalls ganz herzlich bei den zahlreichen online-Zuschauerinnen und – Zuschauern, die den Livestream des Events 1.200 mal geklickt und über 5.000 mal geliked haben.
Weitere Informationen:
– Veranstaltungsbericht des GK Kanton