2022 – ein Superjahr deutsch-chinesischer Jubiläen in Wuhan
Um der hohen Erwartungshaltung gerecht zu werden, haben sich die Organisatoren viel Neues einfallen lassen. So war das Endergebnis sowohl technisch als auch programmatisch herausfordernd und abwechslungsreich: Zwei Stiftungsorganisationen stellten ihre Arbeit vor. Es gab einen wissenschaftlichen Vortrag, eine Podiumsdiskussion und ein Quiz. Die ganze Veranstaltung wurde sowohl im Online- als auch im Präsenzformat geleitet. Zudem wurde sie auf WeChat-Plattform übertragen, so dass insgesamt über 500 Menschen die Veranstaltung im Livestream und vor Ort verfolgt haben.
Melanie Späthe, stellvertretende Leiterin der DAAD-Außenstelle, begrüßte online die anwesenden Gäste und sprach über die Alumni-Arbeit und über die Möglichkeiten und Chancen der DAAD-Altstipendiat*innen in China. Anschließend stellte Volker Weber, Leiter des Repräsentanz-Büros der Hanns-Seidel-Stiftung, die Arbeit dieser Organisation in China vor. Hierbei ging es vor allem um die beruflichen Bildungskooperationen im biertechnischen Bereich.
Dr. Gaioz Tsutsunashvili, DAAD-Lektor in Wuhan, sprach über die Rolle der Schrift für die menschliche Zivilisation: Warum war nur unsere Spezies in der Lage die höchstkomplexe Zivilisation zu erschaffen? Welche Auswirkungen hatten die Sprache und Schrift darauf? Auf diese und andere Fragen ist er in seinem Vortrag eingegangen. Es wurde aufgezeigt, wie die verschiedenen Stufen der menschlichen Zivilisation von Nomadendasein über die ersten Siedlungen von Ackerbauern bis hin zur Entstehung von Großstädten und Reichen mit der Entwicklung der Informationsübertragung korrelieren.
In der anschließenden Podiumsdiskussion sprach Künstleragent und Konzertmanager Yunzhong Li darüber, wie die Musik über Grenzen hinweg Menschen in Deutschland und China berührt und vereint. Dabei ging er auf zahlreiche interessante Beispiele aus der Studienzeit und dem späteren Arbeitsleben ein. Dr. Shenwei Zhang, der stellenvertretende Lehrstuhlinhaber der Germanistik an der Wuhan Universität, hat die Studierenden dazu ermutigt, offen und neugierig auf das Neue zu sein und die Gelegenheit zu nutzen, einen Studienaufenthalt in Deutschland zu absolvieren, um das Land, die Menschen und die deutsche Sprache besser kennen zu lernen und zu verstehen. Als Deutscher mit Migrationshintergrund sprach Dr. Tsutsunashvili über seine Tätigkeit als Brückenbauer in Deutschland und in China. Wichtig sei vor allem die Schaffung von Begegnungsräumen, denn eine Begegnung ist oft der Anfang einer Geschichte. Wenn die Menschen einander treffen, dann entstehen neue Projekte, Freundschaften, manchmal auch Ideen, die sich rückblickend betrachtet als Meilensteine der menschlichen Zivilisation erweisen. Hätte die Begegnung des chinesischen Papiers mit dem deutschen Buchdruck nicht stattgefunden, so wäre vielleicht die Wissens- und industrielle Revolution genauso wenig vorstellbar, wie die heutige hochkomplexe Zivilisation.
Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete das Wissensquiz, wo man auch Preise gewinnen konnte. Es ging im Quiz um deutsch-chinesische diplomatische Beziehungen, um DAAD-Arbeit in China aber auch um deutsche Spuren in Wuhan. Am Ende der Veranstaltung wurden die Gäste vom DAAD zu einem schicken Abendessen und Umtrunk eingeladen.